Man unterscheidet in der Urologie grundsätzlich zwischen einer komplizierten und einer unkomplizierten Harnwegsinfektion. Eine Harnwegsinfektion ist dann unkompliziert, wenn verschiedene Krankheitsbilder und Symptome nicht durch sie ausgelöst werden. Dazu gehören funktionelle oder anatomische Anomalien sowie Funktionsstörungen der Niere oder sonstige Begleiterkrankungen, welche die Bildung einer Harnwegsinfektion auslösen oder begünstigen können.
Die unkomplizierte Harnwegsinfektion hat Symptome zur Folge, die im unteren Harntrakt oder im oberen Harntrakt auftreten können. Ist die Infektion nur im unteren Trakt vorhanden, können Schmerzen beim Wasserlassen, eine Pollakisurie oder auch starker, schmerzhafter Harndrang zu den Symptomen zählen. Tritt die Infektion im oberen Trakt auf, gesellt sich zu den Symptomen oftmals auch Schmerz in den Flanken oder Fieber, wobei Fieber oftmals auf eine komplizierte Harnwegsinfektion hindeutet. Bei einer komplizierten Infektion werden zudem auch die inneren Unterbauchorgane wie Niere und Prostata beeinträchtigt und können Schmerzen verursachen.
Eine unkomplizierte Harnwegsinfektion wird im Normalfall mit Antibiotika behandelt, welche den Krankheitserreger abtöten. Die Auswahl der geeigneten Antibiotika erfolgt dabei anhand der größten Erregerwahrscheinlichkeit. Auch werden die Kollateralschäden der Behandlung in die Entscheidung mit einbezogen, es gilt bei der Antibiotikaauswahl auch darum, diese so gering wie möglich zu halten. Wird der Erreger nach und nach abgetötet, klingen die klinischen Symptome in der Regel schnell ab und die Infektion verschwindet nach einer Weile.