Bei einer Harninkontinenz liegt ein unkontrollierter Harnabgang vor. Dabei gilt es unterschiedliche Arten und Grade dieser zu unterscheiden.
Wird die Harninkontinenz bei Kindern diagnostiziert, so nässen sich diese tagsüber oder nachts ein. Dies tritt häufig mit generell häufigem Wasserlassen und starkem, nicht zu unterdrückenden Harndrang oder daraus resultierenden Haltemanövern auf. Die Ursachen können vielfältig sein. Beispielsweise eine Belastungsinkontinenz, eine Dranginkontinenz oder Überlaufinkontinenz sind nur einige von ihnen.
Wenn sich ein Kind im Alter von fünf Jahren oder älter noch regelmäßig einnässt (damit gemeint ist häufiger als 2 Nächte pro Monat), so spricht man von Bettnässen (medizinisch Enuresis). Damit einhergehend ist meist hoher Leidensdruck für das Kind, aber auch die gesamte Familie. Deshalb sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Zu unterscheiden sind die primäre und sekundäre Enuresis. Die primäre Form liegt vor, wenn das Kind noch nie dauerhaft trocken war und die sekundäre, wenn es über sechs Monate bereits trocken war.
Zusätzlich kann unter nächtlichem Einnässen (der Enuresis) und der kindlichen Harninkontinenz unterschieden werden. Die kindliche Harninkontinenz ist so gesehen ein zusätzliches Einnässen tagsüber bzw. ein alleiniges Einnässen tagsüber.
Bei ca. 20% der Kinder im Alter von fünf Jahren nässen sich noch nachts ein. Allerdings heilt Enuresis oftmals selbst und beträgt bei 10-Jährigen somit nur noch 5%. Zu den Ursachen der immer noch fehlenden (nächtlichen) Blasenkontrolle zählen Störungen oder Entwicklungsverzögerungen der Reifung der Blasenkontrolle und der hormonellen Regulation durch das antidiuretische Hormon. Dieses sorgt nach dem Tag-Nacht-Rhythmus dafür, dass sich die Blase nachts weniger füllt.
Allerdings können vor allem bei der sekundären Enuresis psychische Probleme eine Ursache sein.
Somit spielen seelische und körperliche Probleme eine Rolle. Häufig sind bei der kindlichen Harninkontinenz Entzündungen der Harnwege oder Diabetes eine Ursache oder aber neurologische Störungen sowie anatomische Fehlbildungen der Harnwege.