Die Semikastration ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem eine einzelne Keimdrüse entfernt wird, ein Hoden bei Männern oder ein Eierstock bei Frauen. Dieser Eingriff wird typischerweise bei Krebsfällen in den betroffenen Organen oder bei einer zu spät behandelten Hodentorsion durchgeführt. Da nur eines der beiden Organe entfernt wird, bleiben die sexuelle Funktion und die Fähigkeit zur Fortpflanzung bestehen.
Obwohl Eierstockkrebs seltener ist, kann auch bei Frauen eine Semikastration durchgeführt werden. Der Eingriff ist jedoch bei Männern häufiger, insbesondere bei Hodenkrebs.
Die Operation wird bei Hodenkrebs inguinal, also durch einen Leistenschnitt, durchgeführt. Dieser Ansatz verhindert die Notwendigkeit, das Skrotum zu öffnen, und ermöglicht es dem Chirurgen, einen größeren Teil des Samenstranges zu entfernen. Dieses Vorgehen kann das Risiko von Metastasen erheblich reduzieren.
Trotz der offensichtlichen Vorteile ist es wichtig zu beachten, dass jede Operation Risiken birgt. Patienten, bei denen eine Semikastration in Betracht gezogen wird, sollten sich von ihrem Arzt ausführlich beraten lassen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.